Reicht mene Rente?
Das Einmaleins der Altersvorsorge
Spätestens in der Mitte des Lebens drängt sich bei vielen die Frage auf: Werde ich im Alter ausreichend versorgt sein? Und was kann ich tun, um rechtzeitig die richtigen Weichen zu stellen -damit die Rente später mal reicht?
Bruttomonatsgehalt, Teilzeit- oder Vollzeitarbeit, Ausbildungszeiten, Familien- und Pflegephasen, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Praktika … Das alles entscheidet darüber, wie hoch die gesetzliche Rente später mal ausfallen wird. Aber auch private und betriebliche Zusatzvorsorge werden immer wichtiger, um seinen Lebensstandard im Alter halten zu können.
Gesetzlich, betrieblich, privat …??? Wie ist die Altersvorsorge in Deutschland denn eigentlich genau organisiert? Und wie wirkt sich das auf meinen persönlichen Rentenanspruch aus?
Das Drei-Säulen-Modell der Altersvorsorge
Säule 1:
gesetzliche
Alters-
vorsorge
Säule 1 bildet die gesetzliche Altersvorsorge. Sie ist nach wie vor die wichtigste Säule der Altersvorsorge und bemisst sich – vereinfacht gesagt – an den Beiträgen, die man als Arbeitnehmer*in verpflichtend jeden Monat bis zum Renteneintritt in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt.
Die tatsächliche Berechnung ist relativ komplex und erfolgt nach der sogenannten „Rentenformel“, in die sowohl persönliche Faktoren wie Erziehungszeiten, aber auch gesamtwirtschaftliche Faktoren einfließen. Der jährlichen Renteninformations-Brief der Deutschen Rentenversicherung gibt schließlich Auskunft über den aktuellen Stand des persönlichen Rentenanspruchs.
Mehr Informationen zur Rentenformel und zur Berechnung der individuellen Rentenhöhe unter: https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Allgemeine-Informationen/Wie-wird-meine-Rente-berechnet/wie-wird-meine-rente-berechnet_node.html
Säule 2: betriebliche Alters-
vorsorge
Säule 2 bildet die betriebliche Altersvorsorge, die der Arbeitgeber zusätzlich zur gesetzlichen Altersvorsorge organisiert und durchführt.
Säule 3:
private
Alters-
vorsorge
Säule 3 ist die private Altersvorsorge, die jede*r einzelne*r zusätzlich freiwillig abschließen kann.
Die Summe der Einkünfte aus allen drei Säulen ergibt schließlich den persönlichen Rentenanspruch. Aber Achtung: Hierbei handelt es sich um das Bruttorenteneinkommen! Davon werden also später noch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie Steuern abgezogen.
Werde ich später einmal ausreichend versorgt sein?
Durch krankheitsbedingte Ausfälle, Arbeitslosigkeit oder längere Familien- oder Pflegezeiten wird häufiger weniger in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Und die späteren (gesetzlichen) Rentenansprüche sind dann entsprechend knapp. Gerade für Geringverdiener und Menschen mit unterbrochener Erwerbsbiographie ist die Gefahr, später einmal von Altersarmut betroffen zu sein, besonders hoch. Insbesondere, wenn der geringe gesetzliche Rentenanspruch nicht durch eine gute betriebliche oder private Vorsorge kompensiert wird.
Umso wichtiger ist in solchen Fällen die persönliche private Zusatzvorsorge. Auch wenn man monatlich nur kleine Beiträge einzahlt, kann dies später den Unterschied machen. Wie so oft gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm. – Je früher man sich um seine Altersvorsorge kümmert, desto besser. Aber auch kurz vor Renteneintritt gibt es noch realistische Möglichkeiten, um die Rente aufzubessern.
So ist es zum Beispiel unter bestimmten Voraussetzungen möglich, Lücken in der gesetzlichen Rente nachträglich freiwillig zu schließen. Bei der Deutschen Rentenversicherung erfahren Sie, ob dies für Sie in Betracht kommt. Und auch, ob Sie sich eventuell weitere Zeiten z.B. für die Familie oder die Pflege Angehöriger auf die Rente anrechnen lassen können. In jedem Fall lohnt es sich, professionellen Rat einzuholen. Es ist definitiv nie zu spät, um aktiv zu werden!
Was kann ich tun?
1. Überblick verschaffen:
Was habe ich derzeit denn eigentlich an Altersrente zu erwarten? Was sagt meine aktuelle Renteninformation und reicht mir das für später? Gerade wenn man daran zweifelt, sollte man dringend aktiv werden und sich von unabhängigen Fachleuten beraten lassen. Die Deutsche Rentenversicherung beispielsweise bietet hierzu kostenlose persönliche Altersvorsorgegespräche an. Deren Mitarbeiter*innen helfen dabei, sich einen Überblick über die eigene finanzielle Situation zu verschaffen. Außerdem beraten sie darüber, ob und wie Lücken in der gesetzlichen Rente freiwillig geschlossen werden können sowie über die Möglichkeiten eine staatlich geförderte private Zusatzvorsorge (Riester- oder Rürup-Rente).
Mehr Infos und alle Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter: www.deutsche-rentenversicherung.de
2. Weitere Möglichkeiten erkunden:
Auch bei den Verbraucherzentralen der Länder kann man sich speziell zur privaten Altersvorsorge persönlich beraten lassen. Dieser Service ist zwar nicht kostenlos, aber – im Gegensatz zu Bank- und Vermögensberater*innen – komplett unabhängig.
Alle Infos zu Services, Beratungsterminen und den Verbraucherzentralen vor Ort finden Sie unter: www.verbraucherzentrale.de
3. Präventiv aktiv werden:
… zum Beispiel in und mit der Wohlstandsgenossenschaft! Das Ziel unserer Genossenschaft ist es, Wohlstand gemeinsam zu verwirklichen. Dafür bieten wir nicht nur ein Netzwerk unabhängiger Expert*innen, die man um Rat fragen kann.
Isabel Grammes
Jahrgang 1981, ist seit 2019 Wohlstandsgenossin.
Die selbstständige PR-Beraterin lebt in Mainz.