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Madeleine Scheil, Aufsichtsrat Wohlstandsgenossenschaft

Interview mit Madeleine Scheil, Aufsichtsratsmitglied

„Mein Appell an alle jüngeren Frauen: Machen Sie diesen Fehler nicht!“

Wer sind eigentlich die Personen in und hinter der Wohlstandsgenossenschaft? Wir stellen sie an dieser Stelle vor! Den Start macht WSG-Aufsichtsratsmitglied Madeleine Scheil.

Liebe Frau Scheil, vielleicht erzählen Sie uns kurz etwas zu Ihrer Person. Wo leben Sie; was machen Sie beruflich?
Ich lebe seit vielen Jahren in Mainz und arbeite als selbstständige Immobilienmaklerin.

Und wie wurden Sie auf die Wohlstandsgenossenschaft aufmerksam?
Vor etwa drei Jahren war ich zufällig bei einer Podiumsdiskussion, an der Elisabeth Kolz teilnahm. Es ging um das Thema Altersarmut. Das hat mich wachgerüttelt! Anschließend habe ich mir direkt einen Beratungstermin bei meiner Rentenversicherung geholt. Und da wurden mir die Augen geöffnet. Tatsache ist, dass meine Rente so gering ist, dass ich in der Altersarmutsfalle stecke. Eine sehr ernüchternde Erkenntnis … Das ist heute mein Appell an alle jüngeren Frauen, diesen Fehler nicht zu machen!

Sie sprachen eben davon, in der Armutsfalle zu stecken. Wie kam es dazu?
Ich wurde 1957 als Tochter einer Schiffersfamilie in Mainz geboren. Seit der Einschulung lebte ich bei meinen Großeltern in Oppenheim. Als es um meine beruf­liche Ausbildung ging, meinte meine Oma, man bedenke die Generation, „da du ja bestimmt bald heiratest, kannst du doch die Hauswirtschaftsschule besuchen.“ Da habe ich schon zu dieser Zeit nur mit den Augen gerollt. Das war natürlich schon damals keine Option für mich! Allerdings schenkte man meiner beruflichen Zukunft keine besondere Aufmerksamkeit.

Und so habe ich für mich, leider ohne weitere Impulse von außen, die Berufswahl getroffen, die mir zu dieser Zeit gefallen hat: die Kosmetikbranche. Nach einer Lehre als Parfümerie-Einzelhandelskauffrau und dem Besuch einer Kosmetik-Fachschule habe ich viele Jahre in diesem Beruf gearbeitet – bis mir die körper­liche Belastung zu viel wurde. Danach bewegte ich mich in verschiedenen Berufsfeldern. Irgendwann, ich war verheiratet, bekam ich zwei Söhne und nahm einige Jahre Erziehungszeit. Danach habe ich in Teilzeit, aber schlecht bezahlt, gearbeitet. Hinzu kam später die Scheidung. Ich konnte mich mit meinen Kindern nur sehr schwer über Wasser halten. Über meine Rente habe ich mir da noch lange keine Gedanken gemacht.

Vor 12 Jahren bin ich durch eine Bekannte zufällig zur Immobilienbranche gekommen und habe mich mehr und mehr damit auseinandergesetzt – bis ich vor elf Jahren den Weg in die Selbstständigkeit gewagt habe

Liegen in Ihrer Geschichte auch die Gründe, Wohlstandsgenossin zu werden und Anteile zu zeichnen?
Ja, auf jeden Fall. Vor zwei Jahren habe ich WSG-Anteile gezeichnet und wurde Mitglied. Mit diesem Schritt habe ich nun die Möglichkeit, mir Wirtschaftswissen, aber auch individuelles Wissen über Planungssicherheit anzueignen. Und ich kann das Netzwerk der WSG mit seinen Möglichkeiten und seiner Unterstützung für mich nutzen.

Was raten Sie jungen Frauen?
Am wichtigsten ist sicherlich, selbst aktiv zu werden und sich da nicht auf den Partner oder andere zu verlassen! Man sollte versuchen, auch privat vorzusorgen, vielleicht in Immobilien oder Aktien zu investieren.

Seit diesem Jahr sind Sie neu im Aufsichtsrat der Wohlstandsgenossenschaft. Was sind Ihre Aufgaben?
Als Aufsichtsratsmitglied überwache und prüfe ich die Geschäftsleitung des Vorstandes. Außerdem bringe ich mich als „normales“ Mitglied in der Geno-Arbeitsgruppe mit ein, um die Wohlstandsgenossenschaft weiter nach vorne zu bringen.

Haben Sie sich in finanzieller Hinsicht etwas für 2020 vorgenommen? Und wenn ja, was?
So langsam möchte ich meine Maklertätigkeit auslaufen lassen und versuche, mir ein weiteres Standbein aufzubauen, mit dem ich meine Rente aufbessern kann. Ich habe für mich eine sehr interessante Möglichkeit im Direktvertrieb mit einem namhaften Kosmetikunternehmen gefunden, das nachhaltig produziert. Dieses zweite Standbein kann ich mir nach und nach von zu Hause aus aufbauen. Für das Jahr 2020 habe ich mir das Ziel gesetzt, ein monatliches regelmäßiges Einkommen zusätzlich zu meiner zu erwartenden Rente zu generieren.

Fotostudio 9 Marco Stirn

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